Speichertechnologie

Solar-Strom zuhause horten: Ist ein Hausspeicher sinnvoll?

Da Batteriespeicher immer günstiger werden, steigt in letzter Zeit das Interesse enorm; im letzten Jahr haben wir bei mehr als der Hälfte der neuen Anlagen auch einen Speicher mit installiert

Bringt ein Batteriespeicher Unabhängigkeit

In der Regel rechnet man bei eine PV Anlage mit einem durchschnittlichen Eigenverbrauch von 30%. Das ist dadurch bedingt, dass die Sonne überwiegend Mittags scheint, mein Verbrauch sich aber über 24 Stunden verteilt mit einzelnen Spitzen in den Morgen und Abendstunden. Ein Speicher kann begrenzte Mengen meiner Produktion bei Sonnenschein aufnehmen und ihn danach für Beleuchtung, Kühlschrank, Waschmaschine und Herd wieder abgeben.

Im Allgemeinen kann man dadurch seine Autarkie auf bis zu 70% steigern; damit dreht man die Nutzung der PV Anlage praktisch um:
ohne Speicher nutze ich 30% des Stroms, den ich dann nicht teuer einkaufen muss; habe aber 70% Überschuss, den ich für kleines Geld einspeisen muss.
mit Speicher nutze ich 70% meines erzeugten Stroms und der Netzbetreiber muss mir nur noch 30% abkaufen.

Kann ich meinen Strom über Wochen und Monate speichern ?

Das sind Durchschnittswerte über das ganze Jahr gerechnet; im Winter produziere ich täglich weniger Strom als ich benötige, da hilft dann auch kein Speicher. Im Sommer produziere ich mehr Strom als ich benötige, den kann der Speicher aber leider nicht bis zum Winter vorhalten.

Es gibt aber bereits Systeme, die auch dies schon leisten können und aus überschüssigem Strom im Sommer Wasserstoff produzieren, den ich in Tanks speichern kann und im Winter wieder in Strom umwandeln kann; das rechnet sich aber heute für den normalen Verbraucher noch nicht; kann aber bei sehr hohem Strombedarf auch heute schon rentabel sein.

Ein idealer Tag im April

Wenn wir mal beispielhaft auf einen Tag im April schauen, kommt es durchaus vor, dass ein Batteriespeicher mich einen kompletten Tag unabhängig vom Netzt macht:

In diesem Bild sehen wir oben den Stromverbrauch über den Tag verteilt mit dem roten Bereich „Netzbezug“ und dem grünen Bereich „Eigenversorgung“. Ich kann folglich schon an manchen Tagen über einen längeren Zeitraum mit dem selbst produzierten Strom auskommen. Das reicht aber noch nicht einmal für die Hälfte des Tagesverbrauchs.

Unten sehen wir, was die Anlage an Strom produziert. Der Gelbe Bereich ist der Überschuss, den ich momentan nicht verbrauchen kann und somit einspeisen muss (mehr als die Hälfte des erzeugten Stroms). Wenn ich diesen nun in einer Batterie zwischenspeichere, wäre ich bis zum nächsten Tag autark.

Im Hochsommer sieht es dann etwas anders aus

Ein Beispiel aus einer größeren Anlage mit ähnlichem Strombedarf zeigt zwei weitere Faktoren, die man bei der Nutzung einer Anlage mit Speicher berücksichtigen muss:

Auch wenn im Hochsommer den ganzen Tag die Sonne scheint, muss ich noch mehr als 1/3 des Stroms teuer aus dem Netz beziehen. Auch hier kann nur ein Speicher dabei helfen diese Kosten zu vermeiden.

Hier kann und muss ich aber nicht den ganzen Tagesertrag speichern, es reicht wenn ich den Bedarf für die Nacht bis zum nächsten Sonnenaufgang in der Batterie halte.

Ein weiterer Punkt in diesem Beispiel ist die „Wirkleistungsbegrenzung“. Mein Netzbetreiber nimmt mir nicht allen Strom ab, den ich einspeisen könnte; ab einer bestimmten Leistung riegelt er ab und mein schöner grüner Strom verpufft nutzlos. Auch hier hilft der Batterie-Speicher indem er mit einer intelligenten Steuerung gerade diese Spitzen puffert, die sonst niemand nutzen würde.

An diesen Beispielen erkennen wir, wie individuell auch die Speicherung ausgelegt werden muss. Da man pro kWh etwa 1.000€ investieren muss, ist es schon ratsam ihn nicht zu groß, aber auch nicht zu klein zu kalkulieren. Manche empfehlen 1kW Speicher pro 1.000 kWh Jahresverbrauch; das sind aber alles nur Daumenregeln oder schön gerechnete Beispiele.

Sprechen Sie uns an, wir finden sicher für Ihre Situation die optimale Lösung.