Wenn die PV-Anlage mein Auto betankt

Die PV-Anlage auf dem Dach kann nicht nur die Haushaltsgeräte mit Strom versorgen, sondern auch das Auto. Im Idealfall fährt man dann energiekostenlos.

Für viele Eigenheimbesitzer ist die PV-Anlage auf dem Dach und das E-Auto in der Garage die ideale Kombination, um günstig und klimasparend unterwegs zu sein. Doch davor gibt es ein paar Hürden zu überwinden, das Thema Wallbox ist nicht ganz ohne.

Schon fast jeder zweite unserer Kunden kombiniert heute seine neue Solaranlage mit einer Wallbox. Gerade nach der Auflage der neuen KfW Förderung 442. Doch welche Wallbox soll ich nehmen?

Hier ist die Auswahl groß und die Preisspanne enorm. Discounter bieten schon Wallboxen unter 500€ an. Doch dürfen Sie die nicht selbst installieren und eine günstige autarke Wallbox lädt Ihr Auto, wenn Sie es einstöpseln und wenn dann Ihre Anlage gerade mal keine 11KW übrig hat, lädt sie Ihr Auto mit dem teuren Strom Ihres Stromanbieters.

In Kombination mit einer PV-Anlage ist deshalb meist auch ein intelligentes „Energiemanagementsystem“ sinnvoll; schließlich wollen Sie Ihr Fahrzeug doch möglichst ausschließlich mit dem Strom Ihrer Anlage „betanken“. „Überschussladen“ ist hier das Schlagwort. Das heißt, dass zunächst der Stromverbrauch des Haushalts über Sonnenenergie gedeckt wir, bevor die überschüssige Energie in die Autobatterie geladen wird. Um das zu erreichen muss eine Steuerung den Stromüberschuss erkennen und den Fluss umleiten. Die smarte Steuerung kann direkt in der Wallbox integriert sein oder aber die Box nutzt das vorhandene System der Solaranlage im Haus.

Der Zugriff auf ein EMS ist demnach die wichtigste Bedingung beim Kauf einer Wallbox für das Überschussladen. Dies erfordert reichlich Recherche; die richtige (funktionierende) Kombination zu finden ist nicht ganz einfach. Wir unterstützen Sie natürlich dabei gerne und bieten Ihnen nur Komponenten an die auch zusammen passen. Gerne dürfen Sie sich auch beim ADAC informieren, der gerade wieder einen aktuellen Test veröffentlich hat. Zudem muss die Wallbox in erster Line zu Ihrem Auto „passen“ und von Ihrem Netzbetreiber genehmigt werden.

Aber auch der „Überschuss“ alleine ist oft nicht ausschlaggebend für das Laden des Fahrzeuges, es muss schließlich ausreichend betankt sein, wenn Sie es benötigen. Auch solche Dinge beherrschen intelligente Systeme. Aber nicht die Wallbox vom Discounter.

Müssen Sie die Wallbox außerhalb Ihrer Garage oder Ihres Hauses im Freien installieren, muss sie nicht nur wasserdicht sein, sondern auch vor Missbrauch geschützt werden; schließlich sollen unbefugte nicht Ihren wertvollen grünen Strom stehlen. Bei Ausstattung und Funktion sind hier kaum noch Grenzen.

Auch ein paar generelle Überlegungen sollte man anstellen. So lohnt sich das Überschussladen in der Regel am stärksten über die Mittagszeit, wenn die Sonne scheint und wenig Verbraucher im Haushalt aktiv sind. Pendlerfahrzeuge sind in der Regel aber nur abends zu Hause, der Überschussstrom geht für den Erzeuger verloren, wenn kein stationärer Energiespeicher vorhanden ist. Nicht zuletzt stellt sich die Frage der Amortisierung, die für den Einzelfall beantwortet werden muss – vor allem, wenn es nicht nur um die Wallbox, sondern die gesamte Installation inklusive Solaranlage geht.

Im kommenden Jahr stehen erneut Fördergelder zur Verfügung: Bis zu 10.200€ schießt der Staat für die Anschaffung von Box und Photovoltaik zu, wenn Privatpersonen bereits ein Elektroauto und ein Haus besitzen. Für das laufende Jahr waren die Mittel allerdings schnell erschöpft, so dass Vorplanung nicht schaden kann.